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Autismus

Was ist Autismus?

Autismus ist eine komplexe und vielgestaltige neurologische Entwicklungsstörung. Häufig bezeichnet man Autismus bzw. Autismus-Spektrum-Störungen auch als Störungen der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung, die sich auf die Entwicklung der sozialen Interaktion, der Kommunikation und des Verhaltensrepertoires auswirken.

 

Autismus Spektrum Störungen sind in der aktuell gültigen Fassung der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den „Tiefgreifenden Entwicklungsstörungen“ (F84) zugeordnet und als medizinische Diagnosen definiert.

 

Wahrnehmung

Menschen mit einer autistischen Störung nehmen ihre Umwelt anders wahr. Oft orientieren sie sich an Details und haben Mühe, eine Situation ganzheitlich zu erfassen. Sie suchen selten den Blickkontakt und können die Stimmung ihres Gegenübers aus dessen Gesicht kaum erkennen.

 

Über- oder Unterempfindlichkeiten

auf Licht, Geruch, Geräusche oder Berührungen sind häufig. Sie zeigen sich möglicherweise als Faszination für Licht oder glänzende Oberflächen, Angstreaktionen bei speziellen Geräuschen, als Vorliebe für kräftige Körperkontakte oder als auffälliges Beriechen von Oberflächen oder Ertasten von Gegenständen. Diese Probleme werden oft als Wahrnehmungsstörungen bezeichnet.

 

Alle diese Schwierigkeiten führen dazu, dass Kinder oder Erwachsene mit einer Autismus-Spektrum-Störung große Probleme haben, ihre Umwelt als sinnvolles Ganzes zu verstehen. Ihre Lernmöglichkeiten sind dadurch anders. Betroffenen fällt es häufig schwer, sich in ihre Mitmenschen einzufühlen und adäquate Beziehungen zu ihnen aufzubauen.

 

Autismus lässt sich nicht in wenigen Worten erklären. Büchertipps und andere Erklärungen findet ihr unter dem Menüpunkt „Hilfreiches und Downloads“.

 

Ein kurzer Videofilm, der einige wenige Besonderheiten von Autisten aufzeigt und der auch gut für Kinder im Grundschulalter geeignet ist, findet ihr bei YouTube: Lenord: Was ist eigentlich Autismus?

 

Einen weiteren Film, der aus unserer Sicht ganz gut eine Reizüberflutung bei Autisten darstellt, findet ihr hier: Sensory Overload.

 

Diagnosekriterien nach DSM-5, das das DSM-4 ersetzen wird (Kurzform)
  • Die bisherigen Diagnosen Frühkindlicher Autismus, Asperger-Syndrom und atypischer Autismus werden im DSM-5 zur Autismus-Spektrum-Störung zusammengefasst.

  • Das DSM-5 listet Anzeichen und Symptome von Autismus und legt fest, wie viele dieser Symptome vorhanden sein müssen, damit die Diagnose Autismus-Spektrum-Störung (ASS) gestellt werden kann.

  • Um die ASS-Diagnose stellen zu können, muss die Person Probleme mit sozialer Kommunikation und repetitivem Verhalten oder spezielle, sehr intensive Interessen haben. Die Symptome müssen seit der frühen Kindheit bestehen.

  • Die ASS-Diagnose enthält auch die Einstufung in Schweregrade. Diese werden verwendet, um zu zeigen, wie viel Unterstützung die Person benötigt.

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